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In der Hauptstadt des Nordens

Nach einer Nacht im kleinsten Doppelbettzimmer, das wir je hatten, beginnt unser Tag in Akureyri mit einem ebenfalls ungewöhlichen Frühstück. Das Hotel verfügt über einen mini-kleinen Frühstücksraum. Aus diesem Grund werden die Gäste gebeten, sich das Essen vom Buffet zu holen und sich in der Lobby einen Platz zu suchen. An einem kleinen Tischchen zwischen bequemen aber fürs Frühstücken ungeeigneten Couchgarnituren finden wir Platz und wundern uns schon ein bisschen über diese umständliche Lösung - ganz zu schweigen, was diese Nacht in der Hauptstadt des Nordens gekostet hat.

Anschließend schlendern wir durch die nette Stadt und sehen an allen Ecken, wie sie sich verändert. Baustellen für neue, am Wasser gelegene hübsche Wohnhäuser, Spazierwege am Wasser, Renovierungsarbeiten am Zugang zur berühmten Kirche der Stadt und Hafenumbaumaßnahmen im großen Stil. Täglich legen hier mindestens zwei Kreuzfahrtschiffe an und neben den Einwohnern möchte man auch den kurzzeitig anwesenden Gästen einiges bieten.

Wir fahren weiter gen Norden, denn die Nordküsten Islands haben wir bei unserer Reise im Jahr 2018 rund um die Ringstraße ausgelassen. Wir wollen in den Bergen bei Dalsvik wandern gehen und fahren 15 Kilometer über eine gravel road in ein wunderschönes Tal zwischen beeindruckenden Bergen mit Schneefeldern.

Die Tour, die wir uns ausgesucht haben, können wir aber leider nicht antreten. Direkt neben dem Parkplatz finden wir ein Schild, auf dem deutlich steht, dass es sich hier um einen Privatbereich handelt und der Wanderweg nicht mehr von hier aus begangen werden kann 😟. Waren wohl zu viele Touris unterwegs? Wir wählen einen anderen Weg, der weiter in das Tal hineinführt und schöne Blicke in die Bergwelt rundherum eröffnet. Wir treffen auf dem ansonsten nur spärlich besuchten Weg auf eine Gruppe von wandermotivierten Schülern mit zwei Lehrerinnen aus Dalvik, die am Ende des Tals übernachtet haben.

 

Nach unserer kleinen Wanderung fahren wir um die nördlichen Halbinseln teils herum, teils mittendurch und sind erstaunt, wie sich das Wetter zwischen den Fjorden wandelt. Bei Nieselregen und einstelligen Temperaturen schauen wir uns flüchtig die kleinen Hafenstädtchen an und freuen uns aufs warme Auto. Einen Stopp machen wir noch an der (angeblich) ältesten Kirche Islands - aus dem 17. Jahrhundert, die in den 50er Jahren aber neu aufgebaut wurde. Es handelt sich um eine geduckte Torfkirche mit Holzschnitzereien inmitten eines Torfrings zum Schutz.

 

Unsere heutige Unterkunft liegt mitten in einer Islandpferde-Region. Auf jeder Wiese scheinen die hübschen Vierbeiner zu stehen. Wir haben nach dem kleinen Hotelzimmer der letzten Nacht heute ein ganzes Häuschen für uns. So bringt jeder Tag etwas Neues.