Viele haben heute ihre Wa(h)l. Wir haben die Waltour gewählt 😁. Es ist sonnig, fast 20°C warm und dennoch werden wir froh über die Overalls (in die zwei von mir reingepasst hätten 🙄) sein, die wir zu Beginn der Bootstour zugeteilt bekommen. Von den angeblich hier vorkommenden 20 verschiedenen Walen und anderen Meeressäugern bekommen wir leider nicht viel mit. Dafür nimmt der Südwind zu und formt wunderschöne Wellen, die vom Bug des Schiffes geteilt uns als salzhaltige Dusche erreichen. Nun zeigt sich die Bedeutung eines Ganzkörperschutzes. Die Kamera bekommt weiße Flecken, was sie aushalten muss. Die Reinigung später wird eben mal etwas länger dauern. Wir hören alle möglichen Infos zu den Walen hier in der Husavik-Bucht, die so viele Meeressäuger anlockt, weil sehr viele Nährstoffe aus den Flüssen ins Meer gelangen und damit für viel Krillnachschub sorgen. Aber heute ist Sonntag und auch Wale müssen sich mal ausruhen 😏. Nach über einer Stunde haben wir und auch noch ein paar andere Schiffe den einen Buckelwal der Bucht entdeckt und verfolgen ihn. Nun läuft das Ganze so ab: Wir sehen ein paar Fontänen Wasserdampf (der Blas der Buckelwale), damit orten wir das Tier. Dann dreht das Schiff in diese Richtung und beschleunigt. Nach 2-3 sichtbaren Blasfontänen kommen dann Rücken und Fluke zum Vorschein und dann verschwindet er wieder für mehrere Minuten. Also besteht unsere Beschäftigung aus Suchen nach Fontänen (Blas), schnell reagieren und hoffen, etwas von dem tollen Tier zu Gesicht zu bekommen. Ansonsten sind wir mit Festhalten auf dem arg schwankenden Schiff, dem Beobachten von Flugkünstlern über den Wellen und dem Genießen der Sonne beschäftigt. Ein heißer Kakao und eine Zimtschnecke versüßen zum Abschied noch den trotz allem sehr schönen Ausflug. Immerhin waren wir 3 Stunden auf dem Wasser.
Nach gründlicher Kamera- und Rucksackreinigung gibt es noch ein bisschen Auslauf für unsere wandergewohnten Beine. Wir finden einen sehr schönen Weg immer an einem Bach entlang zu einem idyllischen See mit glasklarem Wasser. Das Grün der Lupinen an den Berghängen steht im Kontrast zu den inzwischen bunt werdenden Blättern der Heidelbeerbüsche und Zwergbirken. Die Landschaft erinnert uns an Norwegen.
Zum Abend haben wir wieder die Wahl (dieses mal bezogen auf "Was essen wir denn heute?") und gönnen uns ein üppiges Fischmahl in einem netten Restaurant um die Ecke. Dieses gemütliche Haus war ein ehemaliges Wohnhaus, in dem jedes einzelne Zimmer als Gastraum für hungrige Gäste eingerichtet wurde.