Ich stehe an der Stelle, an der der Schneider von Ulm (eigentlich Albrecht Ludwig Berblinger) 1811 seinen Flugversuch von der Adlerbastei aus gemacht hat. Die Stadt Ulm hat ihm zu Ehren einen tollen Aussichtsturm gewidmet. Doch bevor ich den Weg an der Donau entlang gewählt habe, waren das Münster und das Fischerviertel in meinem Pflichtprogramm.
Der Schneider von Ulm war übrigens ein Erfinder und hätte wohl mehr Ruhm erhalten, wenn er seinen Flugversuch öffentlich vom Ulmer Münster aus hätte demonstrieren können. Das war sein Ziel, wurde ihm aber verwehrt. Stattdessen musste er von einem 20 Meter niedrigen Podest an der Donau mit seinen "Flügeln" springen. Leider waren die Wetterbedingungen so schlecht, dass er von diesem niedrigen Sprungpunkt aus nicht genug Auftrieb erfhalten konnte. Er hatte damit keine Chance, seine funktionierende Erfindung zu demonstrieren. Es ist schade zu erfahren, dass er daraufhin verspottet wurde, keiner mehr seine Schneiderdienste in Anspruch nehmen wollte und er völlig verarmt mit 58 Jahren im Hospital zu Ulm verstarb.
Das Ulmer Münster ist die größte evangelische Kirche Deutschlands und hat den mit 161 m höchsten Kirchturm der Welt. Leider waren die oberen Plattformen des Turms gesperrt, so dass sich der Treppenaufstieg auf die 70 m der ersten Plattform (für 5€, nur bar!) nicht wirlich gelohnt hätte.
Ein Streifzug durch das sehenswerte Fischerviertel mit dem schiefsten Hotel (der Welt?) und einem super empfehlenswerten Restaurant "Gaststuben im Zunfthaus der Schiffleute"
Auf der Stadtmauer entlang mit Blick auf die Ulmer Altstadt und das Bayrische Neu-Ulm am anderen Ufer geht es bis zum Aussichtsturm vom Schneider zu Ulm an der Donau.